
Die Ölpreise an den internationalen Börsen bewegen sich schon seit Monaten mehr oder weniger seitwärts, wobei die Aussicht auf eine globale Überversorgung im kommenden Jahr insgesamt für leichten Abwärtsdruck sorgt. Auch gestern gaben die börsengehandelten Rohölpreise im Tagesverlauf deutlich nach, so dass auch die Inlandspreise heute vergleichsweise günstig bleiben.
Geopolitische Risiken nehmen zu
Dabei wirken vor allem von geopolitischer Seite viele eher preisstützende Faktoren auf die Ölbörsen ein, wie etwa die zahlreichen Angriffe ukrainischer Drohnen auf russische Energieinfrastruktur. Erst am Wochenende war es zu Ausfällen am wichtigen Schwarzmeerhafen in Noworossijsk gekommen, über den täglich etwa 800.000 Barrel (à 165 Liter) Rohöl umgeschlagen werden. Hier musste der Export für mehrere Tage unterbrochen werden, inzwischen scheint der Betrieb aber wieder zu laufen.
Kein Fortschritt im Ukraine-Friedensprozess
Allerdings dürfte es nicht der letzte Drohnenangriff der Ukraine gewesen sein, die sich damit recht effektiv zur Wehr setzt und versucht, die Kriegskassen Moskaus auszubluten. Denn einem Waffenstillstand ist man bisher noch nicht näher gekommen. Die Gespräche zwischen Wladimir Putin und dem US-Sondergesandten Steve Wittkoff, die sich gestern im Kreml trafen, brachte offenbar keine neuen Ergebnisse. Aus dem Kreml hieß es, man haben „noch keine Kompromisslösung“ für die von Russland geforderten Gebietsabtretungen gefunden.
Neuer Krisenherd Venezuela
Während man am Ölmarkt ohne Waffenstillstandsabkommen also erst einmal nicht so schnell mit der Aufhebung der Sanktionen gegen Russland rechnet, braut sich auf der anderen Seite des Atlantik ein neuer Krisenherd um OPEC-Mitglied Venezuela zusammen. Die USA haben zuletzt ihre Drohgebärden gegen das Regime des venezolanischen Machthabers Nicolás Maduro verstärkt und auch ihre militärisch Präsenz verstärkt.
Erst am Wochenende hatte US-Präsident Trump erklärt, der Luftraum über Venezuela sei geschlossen, revidierte diese Aussage dann allerdings recht schnell. Am gestrigen Dienstag drohte er nun, gegen die Drogenkartelle auf venezolanischem Boden vorgehen zu wollen. Dazu solle es laut Trump schon „sehr bald“ kommen. Wie stark von dem Konflikt letztlich auch die Ölproduktion des Landes betroffen wäre, ist aber ungewiss.
Heizöl im Inland am Mittwoch erneut günstiger
Trotz der zunehmenden geopolitischen Risiken, die im heutigen Handel an den internationalen Rohölbörsen auch für einen gewissen Preisanstieg sorgen, bleiben die Inlandspreise auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Hier können sich Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet heute – je nach Region – über Abschläge von ca. -0,90 bis -1,30 Euro/100l im Vergleich zu Dienstagvormittag freuen.
Source: Futures-Services

